GLAPOR Innendämmung mit Oberflächen aus Gipskarton
- Mauerwerk
- oder Beton
- oder tragfähiger Putz
- bei saugenden Untergründen: GLAPOR Flüssiggrundierung
- GLAPOR Systemkleber
- GLAPOR Dämmstoffhalter
- GLAPOR Schaumglasplatten
- Kratzspachtelung aus GLAPOR Systemkleber
- Gipsfaser-/Gipskartonplatte
Innendämmung - eine bauphysikalische Königsdisziplin
Innendämmsysteme aus GLAPOR Schaumglasplatten werden als kunststofffreie, nagetiersichere, brandsichere und feuchteunempfindliche Dämmvariante zu einer gefragten, sicheren Ausführungsvariante, die insbesondere bei der Sanierung von denkmalgeschützen Bauwerken oder bei Bauvorhaben mit nicht umsetzbaren Außendämmungen nötig wird. Auch gestalterische und architektonische Sichtbetonbauweisen machen bei Neubauten eine Innendämmung notwendig.
Bei der Anwendung von dampfdichten GLAPOR Schaumglasplatten als Innendämmung werden Feuchteakkumulationen in der Dämmstoffebene unmöglich. Dies führt zu einer sehr sicheren und kalkulierbaren Anwendung mit dauerhaften Eigenschaften. Die Oberflächengestaltung der GLAPOR Schaumglasplatten sollte idealerweise mit einem Putzsystem oder Oberflächenbelägen realisiert werden, welche die Raum-Luftfeuchtigkeit aufnehmen können und zugleich wieder abgeben. Es herrscht mittlerweile technischer Konsens darüber, dass lediglich die ersten ein bis zwei Zentimeter einer Wandoberfläche überhaupt mit dem Raumfeuchtigkeitsaustausch in Wechselwirkung stehen. Es ergibt sich gedanklich eine innere Raumblase, die Ihren Abschluss maximal zwei Zentimeter im Putzsystem / Oberflächensystem findet. Somit ist die oft gestellte Frage, ob ein dampfdichter Dämmstoff aus GLAPOR Schaumglas überhaupt sinnvoll für eine Innendämmung sein kann, schnell beantwortet: Ja – sogar ausdrücklich.
Das Gegenstück zur zuvor beschriebenen „Raumblase“ ist folglich die Dämmebene mit der Außenwand, welche so feuchteunempfindlich, brandsicher und kunststofffrei wie nur möglich ausgebildet werden sollte. Dies ist mit GLAPOR Schaumglasplatten optimal ausführbar. Zudem bietet die absolute Dimensionsstabilität der GLAPOR Schaumglasplatten und der nahezu identische Ausdehnungskoeffizient zu Stahlbeton eine sichere Montage und Verklebung des Dämmstoffes auf dem Untergrund – hierbei werden zudem Konvektionsvorgänge zwischen Außenschale und Dämmstoff vermieden und eine sichere „Außenblase“ hergestellt. Das GLAPOR Innendämmsystem besteht somit bauphysikalisch aus der aktiven „Raumblase“ und der passiven „Außenblase“.
Innendämmungen sind bauphysikalisch sensible Systeme, welche einer intensiven Vorplanung bedürfen. Grundsätzlich sollte eine Innendämmung immer nur als letze Möglichkeit einer Dämmausführung gewählt werden. Außendämmungen (wenn möglich) sind bauphysikalisch Innendämmungen vorzuziehen!
Einbindende Bauteile wie Trennwände und Decken, sowie Fenster und Türleibungen müssen ebenfalls gedämmt werden, hier kann es unter Umständen zu aufwendigen Detaillösungen kommen. Die Betreuung durch einen Bauphysiker wird dringend empfohlen. Nicht fachgerecht ausgeführte Innendämmungen begünstigen Tauwasserbildungen innerhalb der Wandkonstruktion und können Schimmelbildung zur Folge haben. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihren Planungen – sprechen Sie uns gerne an!
Durch die brandsichere Ausstattung (A1) mit einem Schmelzpunkt > 1000°C und entsprechender Formstabilität nach DIN 4102-17 (Anl.) werden Sanierungen mit GLAPOR Schaumglasplatten auch für die Planung von Brandwänden, Brandriegeln und Brandüberschlagsbereichen zu einer verlääslichen Ausführungsvariante.
Die hier beschriebene Variante mit einem Gipskartonplattensystem ist eine häufig realisierte Variante. Bitte lassen Sie von einem Bauphysiker bewerten, ob die Gipsakartonplatten ausreichend am Raumklima „teilnehmen“ und genügend Luftfeuchtigkeite aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Der Einsatz einer zusätzlichen Belüftungsanlage sollte bei Innendämmungen immer mit in Betracht gezogen werden.
Übrigens: GLAPOR Dämmstoffe werden aus 100% Recyclingglas im bayrischen Mitterteich hergestellt. 100% Nachhaltigkeit – Made in Germany.
Planungshinweise / Ausführungshinweise
Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit einer Innendämmung ist eine wetterdichte Außenschale. Schadhafte Klinkerflächen, Mauerwerksfugen oder Putzflächen müssen fachgerecht überarbeitet und wasserdicht hergestellt werden.
Die Konsultierung eines Bauphysikers wird dringend empfohlen.
Zu einer fachgerechten und erfolgreichen Ausführung einer Innendämmung gehört die Betrachtung und Bearbeitung von Wärmebrücken.
Tür- und Fensterlaibungen, Deckenversprünge, durchgehende Deckenscheiben etc. müssen über- oder gedämmt werden. Eine intensive Detailplanung ist hier in den meisten Fällen notwendig. Gerne unterstützen wir hierbei!
Eine zusätzliche Dampfbremse ist bei Innendämmsystemen nicht erforderlich, GLAPOR Schaumglasplatten selbst sind dampfdicht.
Die Fugen / Plattenstöße müssen vollfugig dampfdicht mit einem bituminösen Kleber versehen und verklebt werden um Diffusionsvorgänge zu vermeiden. Hierzu bietet sich der GLAPOR Bitumenkaltkleber der Firma Remmers an. Andere Kleber müssen ausdrücklich für die Verklebung von GLAPOR Schaumglasplatten freigegeben sein. Die Verklebung der GLAPOR Schaumglasplatten auf dem Untergrund erfolgt mit dem GLAPOR Systemkleber. Auf saugenden Untergründen ist eine Grundierung aus GLAPOR Flüssiggrundierung vorzusehen.
Auf die montierten GLAPOR Schaumglasplatten wird eine Kratzspachtelung aus GLAPOR Systemkleber aufgebracht. Die Gipskartonplatten werden anschließend streifenweise mit dem GLAPOR Systemkleber versehen und auf der Oberfläche der GLAPOR Schaumglasplatten (mit Kratzspachtelung versehen) verklebt. Hierbei sollten diese gegen Verrutschen und Verschieben gesichert werden. Auch andere Fassadentafen könnten analog verklebt werden (z.B. Equitone / Fermacell) – hierfür sollen vor Ort Klebeversuche ausgeführt werden, um eine Eignung festzustellen.
Die Gipskartonplatten sollen erst 48 Stunden nach Montage der Innendämmung aufgeklebt werden.
Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu den nötigen Dämmstofhaltern, welche ab einer Wandflächenhöhe von 2,50 m zum Einsatz kommen müssen (s.u. auf dieser Seite – Downloads „Verlegehinweise“)
Die Befestigung von leichten Anbauteilen bis zu einem Gewicht von ca. 5 kg erfolgt nach Fertigstellung mit Spezial-Spriraldübeln, z.B. Fischer FID 50. Höhere Lasten wie z.B. Küchen-Hängeschränke erfordern eine Befestigung im tragfähigen Untergrund, z.B. Mauerwerk oder Beton.
Der Untergrund für die Ausführung der Innendämmung mit Schaumglasplatten soll planeben, gem. DIN 18 202, beschaffen sein. Schaumglasplatten können nach Verlegung mit einem Reibebrett „beigeschliffen“ werden.
Die Dicke der Schaumglasdämmung richtet sich nach den gesetzlichen und objektspezifischen Anforderungen an den Wärmedurchgang (U-Wert des Bauteils) Bitte beachten Sie unsere Datenblätter.
Verarbeitungshinweise
Wandfläche säubern und bei saugenden Untergründen GLAPOR Flüssiggrundierung aufbringen. Verbrauch ca. 0.3l/qm Bei nicht saugenden Untergründen GLAPOR Systemkleber als Kratzspachtelung dünn auf Untergrund aufbringen. Verbrauch ca. 1,5 kg /qm.
GLAPOR Systemkleber auf Untergrund mit 8-10 mm Zahspachtel aufkämmen. Durchgängige, vertikale Kleberkanäle unbedingt vermeiden und ggf. nach Plattenmontage am Plattenrand schließen. Dies soll Konvektionsvorgänge vermeiden.
GLAPOR Schaumglasplatten im Stapel auf zwei Seitenflächen mit einem Zahnspachtel / Zahntraufel (Zahnung 8-10 mm) vollfugig mit GLAPOR Bitumenkaltkleber (schwarz) versehen.
Kratzspachtelung aus GLAPOR Systemkleber (grau) auf Schaumglasplatten aufbringen (Fläche, nicht Seiten). HINWEIS:
Bei Raumhöhen über ca. 2,50 m ist eine mechanische Befestigung der Schaumglasplatten vorzunehmen - Siehe dazu Verlegehinweise GLAPOR Schaumglasplatten (Downloads, s.u.)
GLAPOR Schaumglasplatten vollflächig und vollfugig mit versetzten Stoßfugen auf der mit aufgekämmtem GLAPOR Systemkleber versehenen Wandfläche verlegen. GLAPOR Schaumglasplatten diagonal in die offene Ecke der bereits verlegten Dämmplatten einschieben.
Den austretenden Kleber nach Aushärtung mit der Traufel abstoßen oder sofort abnehmen.
Unebenheiten in der gedämmten Wandfläche mit einem Schleifbrett planschleifen und die Oberfläche reinigen.
Zellfüllende Kratzspachtelung aus GLAPOR Systemkleber aufbringen (Verbrauch ca. 1,2 kg/qm)
Gipskartonplatten/Gipsfaserplatten mit GLAPOR Flüssiggrundierung vorsteichen und ablüften lassen. Anschließend GLAPOR Systemkleber streifenweise mit 10 mm Zahnspachtel in min. 15 cm Breite aufbringen. Mindestens drei Streifen aufbringen.
Bekleidungen lotrecht ansetzen und fest andrücken. Gegebenenfalls die Bekleidungsplatten mechanisch fixieren und gegen Verrutschen sichern.
Bitte die Einbauhinweise der Bekleidungsplattenhersteller beachten. Vor Montage der Gipskartonplatten soll die Unterkonstruktion aus verklebten GLAPOR Schaumglasplatten mindestens 48 Std. ausgehärtet (Kleber) sein.